Chronik

der Trachtenkapelle Herrischried e.V.

Die Gründerjahre 1863 – 1871 (Musikgesellschaft Herrischried)

Statuten der Musikgesellschaft von Herrischried

Nachdem in der Person des Lehrers Störk von Hogschür sich ein Mann in der Pfarrei Herrischried befindet, welcher für Instrumentalmusik große Gewandtheit besitzt und andererseits viele Musikfreunde sich dafür erklärten, um einmal eine Instrumentalmusik zu errichten, so sind diejenigen Personen, welche sich vorderhand für die Musik erklärten, zusammengetreten und haben zur inneren Befestigung des Unternehmens nachstehende Statuten entworfen.

§ 1 Durch Stimmenmehrheit wurde Lehrer Störk als Vorstand der Gesellschaft gewählt.

§ 2 Gleichfalls durch Stimmenmehrheit Herrn Bürgermeister Schäuble von Herrischried als Kassier erwählt.

§ 3 Der Vorstand leitet und dirigiert die Musik, ordnet die Unterrichtszeit, sorgt für die Musikstücke, nimmt sich überhaupt um die Ordnung, Bildung und Unterhaltung der Gesellschaft an.

§ 4 Der Kassier nimmt die monatlichen Beiträge der Mitglieder, etwaige Strafen ect. ein und stellt die Auslagen für Musikstücke, Lichter, Papier ect.; dessen Rechnung geschieht einfach durch Vergleichung der Einnahmen und Ausgaben.

§ 5 Die bis jetzt angeschafften Instrumente bleiben Eigentum des Inhabers damit einige größere Sorgen auf dieselben getragen werde.

§ 6 Keinem Mitgliede ist es gestattet, von den in der Gesellschaft eingeübten Musikstücken anderwärts zu veräußern oder auszuleihen.

§ 7 Neue Mitglieder können aufgenommen werden zu jeder Zeit, wenn dieselben einen ordentlichen, soliden Lebenswandel geführt haben und zu erwarten ist, daß die Gesellschaft auch nach moralischen Grundsätzen vollkommener wird.

§ 8 Jedes neuaufgenommene Mitglied hat gleich nach der Aufnahme 5 fl in die Kasse zu bezahlen.

§ 9 Mitglieder, welche sich durch Ausschweifung und störendes Betragen sowie durch zu lauen Eifer für die Sache auszeichnen, können nach Stimmenmehrheit wieder entlassen werden.

§ 10 Als Betrag zu den Gesellschaftsauslagen zahlt jedes Mitglied per Monat 12 xr in die Kasse.

§ 11 Jedes Mitglied, das unentschuldigt vom Unterrichte oder den angeordneten Proben ausbleibt, hat als Strafe 12 xr in die Kasse zu bezahlen; die Entschuldigung muß längstens am nachfolgenden Tage vorgebracht werden.

§ 12 Jeder Teilnehmer muß, wenn er freiwillig austritt in die Kasse 3 fl als Ersatz für den Nachteil, der der inneren Kraft der Musik erwachsen könnte, entrichten; die beigetretenen Lehrer der Pfarrei, denen es das größte Interesse für die Musik sein muß, haben aber das Doppelte, nämlich 6 fl zu bezahlen.

§ 13 Der Austritt entschuldigt oder rechtfertigt sich durch beständen Abzug aus der Pfarrei.

§ 14 Der Zweck des Unternehmens der Gesellschaft besteht vorderhand in Erlehrung der Musik, im geselligen Unterhalte, die ganze Gesellschaft macht aber auch das Versprechen: zur Verherrlichung des Gottesdienstes oder irgendeiner kirchlichen Feier, auch Kirchenmusik zu machen, wenn solches von den Kirchenvorständen gewünscht wird.

§ 15 Zur inneren Befestigung der unternommenen Sache soll von Seite des Großherzoglichen Bezirks Amtes Genehmigung eingeholt werden.

Mit vorstehendem sind alle Mitglieder einverstanden.

Herrischried, den 1.ten Februar 1863.

1863

Das Vereinsleben nahm 1863 mit einer für unsere heutigen Verhältnisse undenkbaren Konzentration seinen Auftakt. Die Aktiven luden alles auf ihre Schultern. Es ist nichts bekannt von Spenden, Sammlungen, Passivmitgliedern. Daß die Instrumente im Besitz des Musikanten blieben, besagt, daß er wahrscheinlich auch die Anschaffungskosten weitgehend getragen hat. Am Dienstag, Freitag und Sonntag waren die Proben angesetzt. Werktags fanden diese im Schulhaus (Rathaus) in Herrischried und am Sonntag im „Ochsen“ statt. Schon fünf Monate nach der Gründung findet sich im „Albboten“ ein Inserat und ein Artikel vom Musikfest am 21. Juni 1863 in Görwihl. Im darauffolgenden Jahr machten die Herrischrieder einen Ausflug nach Obersäckingen. Zwischenzeitlich war der Verein um vier Spieler gewachsen.

Leider endet damit aber unsere Chronik der Gründungszeit . Das Vereinsleben blieb hernach nur noch vom Hörensagen in der Überlieferung mit sehr schwachen Lebenszeichen existent. Die pulsierende Kraft von Hermann Störk ist 1866 nach Strohbach versetzt worden. Als Krieger gingen eine ganze Reihe der Musikanten in den Feldzug 1870/71. Hernach wurde in Herrischried noch weiter Musik gemacht. An Hochzeiten, so berichtet die Überlieferung, wurde von Ortsansässigen zum Tanz aufgespielt.

Die Jahre 1920 – 1945 (Musikverein Herrischried)

Aus einer am 11. Juli 1919 abgerechneten Haussammlung des Arbeiterfortbildungsvereins Herrischried zur Beschaffung von Musikinstrumenten haben Edwin Wehrle, 2. Vors.; Gottfried Baumgartner und der Cassier Michael Maier 1842 Mark abgerechnet. Es wurden bei Riedacker, Brünigheim für 450, bei Hug, Lörrach für 2595 und in Strittmatt (große Trommel) für 65 Mark Instrumente gekauft. Die Kreditkasse Herrischried streckte das fehlende Geld vor. Nach der Weihnachtsfeier war man sich ,darüber klar, daß die Arbeiterfortbildungs-Musikanten ihren Zweck in einem eigenen Musikverein eine bessere Zielsetzung findet. Am 4. Januar 1920 kam es zur Unterzeichnung der Statuten des neu gegründeten Musikvereins „Hotzenwald“,

Die instrumentelle Ausgliederung aus dem Arbeiterfortbildungsverein erfolgte gemäß vertraglicher Verpflichtung. Im Passivmitgliederverzeichnis 1920 finden sich viele Mitglieder auch von Hogschür, Niedergebisbach, Obergebisbach-Homberg, Wehrhalden, Groß- und Kleinherrischwand.

Die übernommene Darlehensschuld von 1500 Mark war bald getilgt. Eine neue am 7. März 1920 abgerechnete Haussammlung brachte 1582.50 Mark. Auf einer Rechnung vom Mai 1920 für Schwarzpulver zum Böllerschießen geht hervor, daß damals in der Lochmatt ein großes Waldfest stattfand. Die neue Musik trat im gleichen Jahr bei Konzerten im Ochsen, Hogschür, Hottingen, Strittmatt, Tiefenstein, Giersbach sowie bei der Chilbi in Schellenberg auf. Gefestet wurde im September beim Ochsenwirt Frackmann und keiner wollte bezahlen. Der zweite Vorsitzende Edwin Wehrle bekam einen Zahlungsbefehl über 247,40 Mark. Wer die Zeche letztendlich bezahlte ist nicht mehr aktenkundig. Groß in Erscheinung trat 1921 der Musikverein bei der Fahnenweihe des Kriegervereins Herrischried am 11. September 1921. Zuvor wurde noch für 550 Mark von der Stadtmusik Zell i./W. eine Es-Klarinette gekauft. Die Gemeinde Herrischried spendete am 7. Dezember 1922 großzügig 2000 Mark. Von der Stadtmusik Rheinfelden ist eine große Trommel für 500 Mark gekauft worden.

Reminiszenz:

1982 berichtet Max Schneider, Stehle, er habe als Kind die Alten in den Zwanzigerjahren sagen hören, daß die neue Musik eine „Scheiß-Musik“ sei. Die hätten ja nicht einmal einen „Glöckli-Baum“. Die erste Herrischrieder Musik hätte einen schönen Glöckli-Baum, den der Vorstand gestiftet habe, besessen.

Die Inflation gipfelte beim Musikverein mit folgenden Turbulenzen: Im Juni 1923 erbrachte eine Haussammlung zur Beschaffung einer Vereinsfahne die Summe von 620 450.- Mark. Bis das Geld gesammelt und abgerechnet war, hatte das Geld schon keinen Wert mehr. Die“ Fahne “ (siehe Notgeld) wurde abgeschrieben. Ein halbes Dutzend Klarinetten-Blätter kosteten 12 570 Mark. Zwei am 6. September 1923 gekaufte Märsche verschlangen die stolze Summe von 3.595.000 Mark.

Im Jahre 1924 hat der Verein 92 Passivmitglieder. Das Alphabet beginnt mit Pfarrer Albert. Bei der Allianz versichert der Verein die Instrumente der Mitglieder gegen Brand und Entwendung für jährlich 15 Goldmark. Für 133 Proben verlangt Dirigent Johann Schäuble ganze 100 Goldmark. Josef Wassmer schickt die Rechnung zurück. Vermerk: Ich befasse mich nicht mehr mit der Musik; der Stellvertreter sei zuständig. Schäuble: „Undank ist der Welt Lohn!“Zahlungsfrist 10 Tage, ansonsten übergebe ich die Sache dem Rechtsanwalt!

Am 27. Juli 1927 führte Dirigent Johann Schäuble seine Herrischrieder zum Preiswettspiel nach Murg und erhielt in der Klasse C einen 3a Preis. Mehrfach im Jahr, wurden dem Bilagi-Sepp (Vorstand Josef Waßmer) „Geburtstags-Ständchen“ gespielt, weil dieser für die Musikanten stets ein angezapftes Faß bereitstehen hatte. Vom Kirchturm ertönte alljährlich in der Silvesternacht Choräle und hernach Marschmusik im Hause von Bürgermeister Peter Matt. Im September 1930 übernahm Hauptlehrer Otto Müller das Dirigentenamt bei der Musik und beim Kirchenchor. Müller hatte die Kapelle gut in Schwung.

Die Herrischrieder Musik spielt schön laut, wenn August auf die Pauke haut!

Wenn Lehrer Müller dirigiert , sind wir Berliner amüsiert.

Diese Verse stammen aus einem Gedicht, das 1936 ein KdF-Urlauber beim Abschiedsabend im „Ochsen“,auf alle 20 Musikanten angesetzt zum Vortrag brachte. Für den 1937 verstorbenen, verdienten langjährigen Vorstand Josef Waßmer übernahm Alfred Eckert dessen Amt. Der Krieg brachte 1939 jegliche musikalische Tätigkeit zum Erliegen. Eilends sammelte Alfred Eckert 1945, bevor die Franzosen kamen, die Instrumente ein und versteckte sie bei sich im Heustock. Leider kehrten einige Musikanten nicht mehr aus dem Krieg heim.

Die Jahre 1947 – 1972

„Proces verbal de la reunion de Fondation du Musikverein Herrischried. ayant lieu dimanche, le 29.03.47, 13.30 a l’ecole a Herrischried.“ So lautete der französische Text zum Wiedergründungsprotokoll.“La croix du foret de sapin“, für Aufführung dieses Theaterstückes am 28. März und 4. April 1948 in der „auberge enpareur allemande“ mußte der „Lex Maire“ (Bürgermeister) die Unbedenklichkeit bescheinigen.

1950 stieg auf dem Dorfplatz das 30jährige Stiftungsfest im Rahmen eines Gartenfestes. 1951 beim Bewertungsspiel in Säckingen, erhielt man in der Unterstufe die Note“gut – sehr gut“ zuerkannt. Neu uniformiert zeigte sich der Verein beim gemeinsamen Konzert mit dem Gesangverein am Chilbisunndig 1952. Beim Besuch 1953 erhielt der bewährte Gründungsdirigent Lehrer Deubel, die Ehrenmitgliedschaft zuerkannt. 1959 hat man beim Bezirksmusikfest in Harpolingen an der Marschmusikbewertung teil genommen und erhielt die Note „sehr gut“. Zu neuen Uniformen gereichte es dem Verein im Sommer 1959. Dem tatkräftigen Förderer der Herrischrieder Musik, Pfarrer Nikolaus Rombach, wurde beim 50-jährigen Priesterjubiläum 1962 in der Kirche und im Bierhaus gespielt. 1963 trug man unseren treuen Freund und Gönner Pfarrer Nikolaus Rombach zu Grabe. Die eingefrorenen Ventile der Blechinstrumente ließen es nicht zu, am Grabe zu spielen. Zusehens beginnt der Musikverein sich unterhaltend den Feriengästen zu widmen. In einem 2000- Personen-Zelt wurde im Juni 1969 das 50-jährige im Rahmen eines Bezirksmusikfestes (Bez. 7) inszeniert.

Reminiszenz von Konrad Schlegel (*1919) im Jahre 1983:

„1969 habe ich zeitgleich mit der Herrischrieder Musik meinen 50.Geburtstag gefeiert. Heute bin ich 64, die Musik aber auf einmal schon 120 Jahre alt.“

Nachforschungen von Heimatforscher Paul Eisenbeis (Görwihl) brachten zu Tage, daß die erste Herrischrieder Musikkapelle bereits 1863 gegründet worden war. Der Musikverein war also 1969 statt 50 Jahre bereits 106 Jahre alt, aber niemand ahnte es.

Freudentränen trocknen durfte 1969 US-Urlauber und Mitbegründer von 1919, Oskar Kaiser, beim musikalischen Empfang im Bierhaus . Für die Feriengäste wurden 1970 mehrere Heimatabende in der Turnhalle mitgestaltet. Musikalisch empfangen wurde im Juli Altbundeskanzler Kurt Georg Kiesinger. Das Lied vom guten Kameraden erklang im Mai 1972 für den Ehrendirigenten Johann Schäuble (Hanisli-Hans).

Die Jahre ab 1973 (Trachtenkapelle Herrischried)

Für eins, wo Tracht trait

Dreierlei isch es, was unseri Tracht

dur alli Zite so wertbständig macht:

Daß si will vu de Liebi säge,

wo Mensche zu ihrer Heimet träge,

Daß si e Chleid si will zum sich freue.

Un daß si no zeigt, daß allweg im Neue

no s Alti si Platz hät un bliibe cha.

Drum ehr i mi Tracht.

Drum leg i si a.

Gerhard Jung

Am 19. August 1973 zeigten sich die Aktiven beim Trachtenfest im Zeit auf dem Bündtenfeld erstmals im Kostüm ihrer Urväter. Der Einwohnerschaft, der Gemeinde und dem Landkreis Waldshut sei Dank für die finanzielle Anstrengung zu dieser denkwürdigen Errungenschaft. Angenehm aufgefallen sind unsere Herrischrieder in ihrer bodenständigen Kostümierung im gleichen Monat beim Schloßparkkonzert in Säckingen. Im Mai 1974 war man beim Wertungsspiel in Säckingen und erhielt einen ersten Rang zuerkannt. Zu den Bayuwaren ging der Jahresausflug, nach Olympia-München, Feldkirchen-Bruckmühl. Bad Aibling, Schongau, wo man bei einem Heimatabend in Bad Aibling zusammen mit der Trachtengruppe Alt-Hotzenwald mitwirkte. Den Aktiven in der Zipfelmütze, Horst Schmidgall. setzten die Wähler 1974 auf den Bürgermeistersessel, wozu die Musik natürlich konzertant jubilierte. Musikalische Beigaben bekamen unsere Feuerwehrkameraden zum Fest ihres 110-jährigen Bestehens beigesteuert. Alemannisch zeigten sich die Herrischrieder bei Konzerten auf dem Kartoffelplatz, am Basler Hof … und auf dem Karlsplatz in Freiburg. Bundesgartenschau (lich) manifestierten sich“badisch“ unsere Musik-Hotzen ebenfalls im September 1975 im Baden-Württembergischen Pavillion in Mannheim. Beim Osterkonzert 1976 spielten zum ersten Mal sieben Mädchen mit. Das ist nicht selbstverständlich, war doch Blasmusikmachen bis jetzt reine Männersache. Werbend für den Hotzenwald waren die Auftritte in Zürich-Spreitenbach und beim Säckinger Scheffelfest, im Jahre 1976. Im September 1977 war die Trachtenkapelle bei Hubert Bodelier in Geleen/Holland zu Gast. In der alten gotischen Kirche waren zum Gottesdienst den Hotzen die ersten Bänke reserviert. Es wurden nach der Kommunion zwei Choräle intoniert. Zur Überraschung unterbrachen die Gottesdienstbesucher die andächtige Ruhe mit spontanem Beifall. Noch viele Zeichen überwältigender Gastfreundschaft bekamen die Herrischrieder in der Heimat des holländischen Urlaubers. Zu einem freundschaftlichen Gegenbesuch mit Konzert war die Kapelle im Oktober 1977 in Niederrohrdorf/Schweiz. An Pfingsten 1978 wurde ausgiebig bei der Verschwisterung in der südfranzösischen Partnergemeinde Le Castellet musiziert.

1979 war wieder einmal Auftritt mit der Trachtengruppe „Alt-Hotzenwald“ beim Musikverein in Merchweiler/Saarland. Im August wurde mit Veranstaltungen in Herrischried die Verschwisterung mit Le Castellet ratifiziert. Im Dezember trug die Musik ihren alten Kameraden und Ehrenvorstand Alfred Eckert zu Grabe. Hervorragend war der Herrischrieder Beitrag im Mai 1980 beim Regio-Abend in der St. Jakob-Sporthalle in Basel im Zusammenwirken mit Gruppen aus Todtnau und Zell und dem Heimatdichter Gerhard Jung. Im Oktober 1980 waren die Herrischrieder beim 75jährigen in Rheinfelden. Eine Stadtmusik, gegründet von einem Herrischrieder, das hat uns mit Stolz erfüllt. Einmal mehr zeigte sich die Trachtenkapelle mit unserer Trachtengruppe,Alt Hotzenwald“, diesmal beim Erntedankfest mit Umzug in Oltingue im Elsaß. Unsere Trachtengruppe hat uns über viele Jahrzehnte die Hotzenwälder Folkloristik in unsere trachtenbewußte heutige Zeit hinübergerettet. An Pfingsten 1982 war die Trachtenkapelle bei der Gestaltung der 700-Jahrfeier der Gemeinde aktiv. Unserer Tracht Ehre einlegen durften wir nach dem Festgottesdienst beim Zeremonium „Jerge-Tag“, bei dem wir musikalisch den Ablauf des Gelöbnisses auf die Freiheit der/Altvorderen, eine Art Dingrodel, untermalen durften. Große Freude herrschte allenthalben bei unseren Mitgliedern im November, als uns von der Arbeitsgemeinschaft der Volksmusikverbände e. V. aus Trossingen die Nachricht zuging, daß unserem Antrag auf Verleihung der „Pro Musica“Plakette stattgegeben worden ist. Mit einem Konzert rüsteten wir auf das Fest dieser hohen Auszeichnung, die am 11. Juni 1983 durch den 1. Präsidenten des Bundes Deutscher Blasmusikverbände, Herrn Dr. Nothhelfer, Regierungspräsident, erfolgte.

In einer würdigen Zeremonie wird unserem Verein am 11.Juni.1983 im Gemeindesaal Lochmatt von Regierungspräsident Dr.Norbert Nothhelfer die höchste Auszeichnung für Musikvereine, die Pro-Musica-Plakette verliehen. 1984 wird das 120jährige Jubiläum nachgefeiert. Im Oktober 1984 kommt es zum 2.Gemeinschaftkonzert zusammen mit der Hotzenwald-Bauernkapelle Görwihl. In der lezten Dezemberwoche 1984 beucht uns eine kleine Delegation der Blaskapelle Daag en Nach aus dem niederländischen Grevenbicht, die eine Beziehung zu einer deutschen Kapelle sucht.

Zerwürfnisse mit einigen Musikern haben Dirigent Werner Stoll zum Rücktritt veranlasst. Nachfolger wird, zunächst interim, ab Juni 1985 endgültig der amtierende 1.Vorstand Günter Kaiser. Diese Doppelfunktion hat es seit Hermann Störk, unserem Gründer von 1863 nicht mehr gegeben.

Bei der Generalversammlung am 1986 gibt Günter Kaiser sein Amt als erster Vorsitzender an seinen Vorgänger Herbert Huber zurück Die Mitglieder stimmen mehrheitlich für die Anschaffung einer Vereinsfahne. Im Sommer 1986 sind unsere Freunde von „Daag en Nach“ zum erstenmal bei uns in Herrischried, unser erster Gegenbesuch erfolgt im folgenden Jahr

Eine druchgeführte Haussammlung ermöglicht es uns, uns zum 125jährigen Jubiläumsjahr 1988 endlich die ersehnte Vereinsfahne anzuschaffen. Nach Eingang der verschiedenen Angebote und farbigen Entwürfe entscheiden wir uns für die niederbayerische Fahnenstickerei Kössinger in Schierling bei Regensburg. Das Jahreskonzert am Ostersonntag 1988 wird als Jubiläumskonzert zum 125jährigen Vereinsbestehen aufgeführt. Die neue Fahne wird im Mai feierlich geweiht. Das Jubiläumsjahr wird im Dezember mit einem feierlichen Kirchenkonzert beendet. Zum zweiten Male besuchen wir 1989 unsere Musikfreunde von „Daag en Nach“ im niederländischen Grevenbicht

1990

1991

1992

1993

Im Januar 1994 findet unser 2.Kirchenkonzert statt.In der Generalversmmlung am stellt der erste Vorsitzende Herbert Huber nach insgesamt 20jährigen Tätigkeit sein Amt zur Verfügung. Nachfolger wird Roland Kaiser. Herbert Huber wird anlässlich des Jahreskonzertes 1994 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Unser Ausflugsziel 1994 war die bayerische Landeshauptstadt München. Neben einem zünftigen Abend im Hacker-Keller stand am zweiten Tag der Besuch der Bavaria-Filmstudios auf dem Programm. Im Oktober 1994 veranstalten wir mit großem Erfolg unser erstes Wunschkonzert in der Rotmooshalle

Im Frühjahr 1995 gibt die Trachtenkapelle zum ersten mal ihre jährliche Infozeitschrift „Musik aktuell !“ an ihre Aktiv-, Ehren- und Passivmitglieder heraus. Die Teilnahme an der Marschmusikbewertung im Mai 1995 anlässlich des Verbandsmusikfestes in Dogern wird für uns mit der Höchstwertung, einem „Ersten Rang mit Auszeichnung“ belohnt. Höhepunkt des Sommerfestes vom ist der Auftritt der tschechischen Spitzenkapelle „Gloria & Kamenikovi Muzikanti“ am Samstagabend in der Eissporthalle.

1996

1997

Der ehemalige Gemeindesaal Lochmatt wird 1998 zu einem großzügigen Probelokal umgebaut. Ein Instrumenten- und Inventarraum mit Vereinsbüro nimmt den Platz der ehemaligen Bühne ein. Eine neue Beleuchtungsanlage, Notentafel, Musikanlage, Dirigenten- und Schlagzeugpodium schaffen ideale Probenbedingungen

Ab Januar 99 ist die Trachtenkapelle mit einer eigenen Homepage im Internet vertreten. Unter der Adresse http://www.hotzenwald.de/tkh erfährt der Internet-Surfer allerhand wissenswertes über uns und unsere Heimat. Ebenfalls Im Januar 1999 sind wir zu Gast bei der Landsmannschaft der Banater Schwaben in München. Diese Beziehung ist auch für uns ein lebendiges Stück Heimatgeschichte, wanderten im 18.Jahrhundert doch viele Hotzenwälder ins Banat aus oder wurden, wie unsere unvergessenen Freiheitskämpfer, die Salpeterer ins Banat verbannt. Höhe punkt dieser Reise war unser Auftritt beim alljährlich stattfindenden Schwabenball im Münchner Pschorrkeller.

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